Künstliches Licht als Sonnenersatz oder -unterstützung

Damit man einen Blitz richtig einschätzen kann, ist es hilfreich ein paar technische Hintergründe kennen. Einer technischer Parameter ist die Leitzahl, sie steht für die Lichtenergie die ein Blitzgerät zu leisten vermag. Die Leitzahl errechnet sich aus Blende x Entfernung bezogen auf eine Filmempfindlichkeit von ISO 100. Die Leitzahl ist erforderlich, wenn die Blitzreichweite ermittelt werden muss. Die Blitzreichweite steht für die Distanz, mit der ein Blitz das zu fotografierende Motiv noch hinreichend ausleuchtet: Blitzreichweite = Leitzahl / Blende (z. B. Leitzahl 40 / Blende 5,6 = 7,14 m Reichweite). Die Ergebnisse der Formel sind als grober Richtwert zu sehen, da hierin die Motiv Helligkeit, die Reflexionseigenschaften oder die "Filmempfindlichkeit" nicht berücksichtigt sind.

In der heutigen Zeit übernimmt meist die Technik die Berechung der erforderlichen Blitzenergie. Das vom Motiv reflektierte Licht wird über einen Sensor in der Kamera gemessen, die eingestellte Blende und ISO Wert wird dann zur Berechnung herangezogen. Die Messung erfogt zum Beispiel durch das Objektiv (TTL - Through The Lens) oder wird mit dem durch den Autofokus ermittelten Objektabstand berechnet.

Was gilt es aber bei der Verwendung eines Blitzes zu beachten? Zunächst einmal, ein Blitz dient nicht nur dazu die Systemgrenzen einer Kamera zu erweitern,  er kann auch als Effekt eingesetzt werden. So werden Aufnahmen bei Gegenlicht möglich oder das Motiv wird gegen den Hintergrund akzentuiert. In der Praxis sollte man auch mal öfter den Blitz einsetzen, auch wenn das durch mögliche ISO Werte nicht erforderlich wäre.

Rote Augen treten meistens dann auf, wenn fotografierte Personen mehr oder weniger direkt in die Kamera blicken. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn mit einem in die Kamera integrierten Blitz gearbeitet wird. Der Blitz hellt den Augenhintergrund auf und die blutgefüllte Netzhaut wird durch die Pupille hindurch sichtbar. Aus diesem Grund sollten Portraits besser mit einem externen Blitzlicht erstellt werden. Externe Blitzgeräte haben einen anderen Winkel als das Objektiv zum Model und können (meist) auch indirekt ausleuchten. Etwas Abhilfe bei Verwendung von eingebauten Blitzgeräten schafft auch der Vorblitz, hierdurch wird der Effekt allerdings nur gemildert nicht vermieden.